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KARBEN

Klingende Überraschung

Quelle: Wetterauer Zeitung vom 05.01.2019

Personalmangel: Deswegen brauchen Altenheime Alternativen

Wo die Wetterauer Senioren ihren Lebensabend verbringen, soll’s möglichst schön sein: Die Blumen am Vilbeler Quellenhof passen ins Bild. (Foto: asp)
Quelle: Wetterauer Zeitung vom 04.10.2018
Autor: Holger Pegelow

Personalmangel: Deswegen brauchen Altenheime Alternativen
Seniorenheime haben es nicht leicht: Wirtschaftliche Zwänge, rechtliche Vorschriften, Qualitätsansprüche der Bewohner und Arbeitskapazität der Beschäftigten müssen unter einen Hut gebracht werden. Gleichzeitig zeichnen sich neue Trends ab: Individuelle Pflege und Hausgemeinschaften werden immer wichtiger.
Auch in der Rhein-Main-Region verändert sich gerade einiges. Einer der wissen muss, wo die Reise hingeht, ist Frédéric Lauscher, Vorstand beim Frankfurter Verband, dem größten Träger sozialer Einrichtungen in Frankfurt. Seit 2015 gehört auch der Vilbeler Quellenhof dazu. Der Verband hat ein breites Angebot, von stationärer bis zu ambulanter Altenpflege.

Paradigmenwechsel in vergangenen 30 Jahren
»Individuelle Pflege ist im Prinzip nichts neues«, sagt Lauscher. In den vergangenen 30 Jahren habe es einen Paradigmenwechsel gegeben. »Die Pflege wird immer stärker individuell an die Bedürfnisse der Betroffenen angepasst«, beschreibt er.

Konkret heißt das, dass Biografie und Persönlichkeit der Senioren stärker beachtet werden. »Jeder hat eigene Vorlieben«, sagt Lauscher. »Diese machen die Persönlichkeit aus. Manche Senioren sitzen gern in der Sonne, andere bekommen gern vorgelesen oder haben ein bestimmtes Lieblingsgericht.« Für ihn ist es individuelle Pflege, wenn man diese Vorlieben beachtet und auf sie eingeht.
Dies bedeutet für die Pflegenden am Anfang einen Mehraufwand, denn sie müssen erstmal herausfinden, wo die Vorlieben liegen. Ziel ist es, den Senioren ein Stück Freunde und Würde zurückzugeben.
Neue Pflegeheime sind daher nur begrenzt eine Lösung für die Herausforderungen, die eine alternde Bevölkerung an die Gesellschaft stellt, weiß auch die Wetterauer Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch (SPD). Denn mit den Einrichtungen sei auch ein Problem verknüpft: »Schon jetzt fehlen Pflege- und Betreuungskräfte sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich. Mehr Pflegeheime heißt auch mehr Konkurrenz um gutes Personal. Darunter könnte die Qualität der Pflege im Allgemeinen leiden.«

Drittes Heim würde Druck erhöhen
Denn Pflegekräfte im Rhein-Main-Gebiet zu finden, sei schon seit Langem schwierig, weiß auch Jörg Malkemus, Leiter des ASB-Altenzentrums in Karben. »Bei den Pflegern gibt es einen enormen Personalmangel. Hätten wir zum Beispiel in Karben ein drittes Pflegeheim, würde sich der Druck noch mehr erhöhen.«
Ein Konzept der Zukunft könnten Hausgemeinschaften sein: Kleine Wohngruppen also von acht bis zwölf Senioren, betreut von einer festen Bezugsperson. So soll nach und nach die Trennung zwischen Hauswirtschaft, Pflege und sozialer Betreuung aufgebrochen werden.
»Ich halte das für ein sehr gutes, menschliches Konzept«, sagt Becker-Bösch. »Selbstbestimmung, Selbstständigkeit und Freiheit bleiben damit erhalten – etwas was den Senioren immer wichtiger wird.« Auch bereits existierende Einrichtungen könnten umgebaut werden: Sterile Flure könnten sich in moderne Wohninseln mit bequemen Sesseln verwandeln.

Ambulante Pflege wird entscheidender
Auch die ambulante Pflege wird immer entscheidender, ist Lauscher überzeugt. »Die Leute werden zwar älter, sind aber kürzer im Pflegeheim«, weiß Lauscher. »Sie wollen möglichst lange zu Hause bleiben, in ihrem gewohnten Umfeld. Sie wollen weiterhin teilhaben an Kultur oder Sport. Hier sehe ich ein großes Potenzial für die Zukunft.«

Teilstationäre Pflege oder Nachtpflege könnten ebenso an Bedeutung gewinnen. »Insgesamt ist schon seit langem zu beobachten, dass die Senioren wissen, was sie wollen«, erklärt Malkemus. »So haben wir bereits 2014 den Altenhilfeplan in Karben mit unterstützt. Wir wissen also genau, wo wir ansetzen müssen. Aber man muss es am Ende auch umsetzen können.«
Immer wieder gibt es jedoch bereits jetzt Kritik, dass in Pflegeheimen zu wenige Pfleger zu viele Personen betreuten. »Natürlich würden wir gerne mehr Pfleger einstellen«, sagt Lauscher. Doch die Verbände sind rechtlich an den Pflegeschlüssel gebunden, der über die Anzahl der Betreuten und deren Pflegegrad berechnet wird.

Vorschläge drohen zu verpuffen
»Mehr oder weniger Pfleger dürfen wir gar nicht einstellen. Das wäre dann eine Aufgabe der Politik das zu ändern, was sie ja auch stellenweise schon getan hat«, erklärt Lauscher. Seit der Pflegereform 1995 sei der Personalschlüssel deutlich besser geworden. »Aber da ist noch Luft nach Oben.«
Alle großen Verbesserungsvorschläge drohen aber im Sande zu verlaufen, denn: »Über jeder Idee hängt somit das Damoklesschwert des Personalmangels«, meint Malkemus. »Wir würden meistens gerne, aber das Personal ist oft einfach gar nicht vorhanden! Das ist aber kein spezielles Wetterauer Problem: Ganz Deutschland ist betroffen.«

Glückliche Altenpfleger? Das geht!

Die Altenpflege empfinden Paul Kister und Lena Pikowski aus Karben als sinnerfüllend. Deshalb haben sich die beiden Auszubildenden für diesen Berufsweg entschieden und absolvieren ihre Ausbildung im Groß-Karbener ASB-Altenzentrum.
Quelle: Frankfurter Neue Presse vom 20.09.2018


Karben. Das Ausbildungsjahr hat begonnen, doch wer möchte, kann sich auch jetzt noch beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Karben um einen Ausbildungsplatz oder ein Praktikum in der Pflege bewerben. Doch wie verlockend ist dieser Beruf in Zeiten des Pflegenotstandes.

Die Voraussetzungen

Der ASB Wohnen und Pflege Karben hat derzeit fünf Auszubildende, möchte dies aber aufstocken. Bewerbungen sind aktuell noch möglich, um in das bereits begonnene Ausbildungsjahr einzusteigen.
Nach ihrer Frühschicht nehmen sich die beiden Azubis Lena Pikowski und Paul Kister Zeit um über ihre Arbeit zu sprechen. Beide haben ihren Traumberuf gefunden. Lena stammt aus Karben und ist Auszubildende im dritten Lehrjahr. „Ab Oktober bin ich Fachkraft“, erzählt die 20-Jährige. Und so kam sie dazu, diesen Beruf zu lernen: „Ich habe ein Schüler-Praktikum gemacht, und das hatte mir total gut gefallen.“ Ihre Ausbildung begann sie zunächst im Krankenhaus, sattelte aber um. Denn in Kliniken wechselten die Patienten schnell, im Altenheim kann sie hingegen Beziehungen aufbauen. „Man weiß, was den Leuten gefällt und was nicht – man gewöhnt sich aneinander.“

Was sie außerdem mag: „Man bekommt etwas zurück, kann den Menschen mit Kleinigkeiten eine Freude machen.“ Altenpflege sei viel mehr als Waschen, zur Toilette bringen und Essen anreichen. „Man redet mit den Leuten, wenn es ihnen schlechtgeht, man begleitet sie auf ihrem letzten Weg.“ Wie sie merke, seien die meisten Bewohner sehr dankbar für die Unterstützung.

Ein Erfolgserlebnis ist es für Lena, wenn Menschen ihre Fähigkeiten lange behalten. „Wir leiten sie an, wenn es ihnen schon etwas schwerer fällt. Zum Beispiel, dass sie den Löffel in die Hand nehmen. Oder wenn Therapien greifen.“ In der Bevölkerung bestehe oftmals ein vorgefertigtes Bild von Altenpflege – dass diese nur wenig emotionale Zuwendung beinhalte. „Aber es ist kein Abfertigen. Wenn man sich alles gut einteilt und sich auf die Kollegen verlassen kann, ist es kein Problem. Man kann währenddessen mit den Menschen sprechen, beim Waschen und beim Anziehen. Man kann auch mal zehn Minuten bei ihnen sitzen.“


Seelische Belastungen

Zudem gebe es ehren- und hauptamtliche Betreuer, die sich mit den Senioren beschäftigen. Elementar für den Job als Altenpfleger sei körperliche und seelische Belastbarkeit, sagt die junge Frau. Körperlich, da sie den Menschen hochhelfen und sie hochziehen können muss. Seelisch deshalb, da sie die Leute auch beim Sterben begleitet.
Paul Kister stammt ebenfalls aus Karben, ist im zweiten Lehrjahr und beschreibt, wie eine Frühschicht aussieht. Er ist einer der wenigen Männer in diesem Beruf, denn 70 bis 80 Prozent des Pflegepersonals sind Frauen. Paul arbeitet, da er noch Azubi ist, vorwiegend im Früh- und Spätdienst. Um sechs Uhr beginnt die Früh-, um 13 Uhr die Spätschicht. Jedes zweite Wochenende arbeiten die Pflegekräfte, das gleichen sie durch freie Tage unter der Woche aus.

In der Frühschicht steht morgens als erstes die sogenannte Übergabe mit dem Nachtdienst an. „Anschließend besprechen wir, wer welchen Bereich betreut“, schildert Paul. Auf Zetteln stehen Infos zu den Bewohnern oder werden notiert: beispielsweise, wenn jemand Magenschmerzen hat oder ein Angehöriger angerufen werden soll. Danach beginnt die Grundversorgung, wie Paul weiter erzählt. „Dabei berücksichtigen wir, wer gerne länger schläft und wer lieber früh aufsteht.“

40 Personen pro Wohnbereich sind es, um die sich in der Regel fünf bis sechs Kräfte kümmern. Die Arbeit in der vorgesehenen Zeit zu erledigen, funktioniere, denn der Hilfebedarf ist unterschiedlich. Bei manchen Bewohnern müssen lediglich die Kompressionsstrümpfe angezogen werden. Bei anderen – dies sei aber eher selten – bestehe ein hoher Pflegegrad. „Mobilisieren, waschen, eincremen, anziehen, Essen anreichen.“ Wichtig sei es vor allem, wie Paul hervorhebt, die Leute zu aktivieren.


Keine Klischees

Nach der Grundversorgung stehen den Bewohnern Unterhaltungsangebote zur Verfügung: etwa Gymnastik, Spielen, Bingo und Erzähl-Café. „Wir säubern und räumen in dieser Zeit die Wagen auf. Und wir dokumentieren“, erläutert der junge Mann.
Später am Vormittag folgen Dinge wie Toilettengänge und Kleinigkeiten wie Wasser holen. Anschließend stehen Mittagessen und Mittagsruhe auf dem Programm, die Pfleger decken für Kaffee und Kuchen ein. Zweimal pro Woche gehen die beiden Azubis zur Berufsschule in Bad Nauheim.

Paul entschied sich für diesen Beruf, weil er als Schüler ein Praktikum machte und begeistert gewesen sei. „Dieser Beruf bietet so viele Möglichkeiten und ist so vielfältig. Man ist mit Menschen zusammen, mit denen man Spaß haben, reden und Spiele spielen kann.“ Auch er betont: Das Klischee eines Altenpflegers, lediglich für Waschen und Anziehen zuständig zu sein, stimme nicht, betont er..

Geschichten über unwürdige Verhältnisse in anderen Einrichtungen kennen die beiden aus Berichten, was sie beim ASB erleben, ist jedoch das Gegenteil: Ein Beruf, der Spaß macht und Sinn stiftet.

Die Tagespflege der ASB-Einrichtung feiert fünfjähriges Bestehen

Fotos und Autorin : Jana Kötter
Da ist Leben am Tisch: Der Tag in der Tagespflege Karben startet mit dem gemeinsamen Frühstück. Die Pflegekräfte Birgit Seeger-Kerkoff (hinten) und Elke Rachtahl (rechts) servieren und helfen, wo nötig.
Quelle: Bad Vilbeler Anzeiger 12.04.2018

Gemeinsam frühstücken, singen, basteln: Jeden Tag werden zwölf Gäste in der Tagespflege des ASB Karben betreut. Das Angebot feiert seinen fünften Geburtstag. Karben. Vorsichtig öffnet Birgit Seeger-Kerkoff die Box. „Die Eier habe ich mit meinen Kindern bemalt, als sie noch klein waren“, erzählt Ursula Schmid der Pflegefachkraft. „Das muss“, die 79-Jährige überlegt kurz. „na, das muss schon 50 Jahre her sein.“ Am Frühstückstisch staunen Schmids Sitznachbarn. „Die Eier wollte ich zu diesem Osterfest unbedingt mal mitbringen und euch zeigen“, sagt die Seniorin.

Über 150 Senioren
Die filigran bemalten Ostereier sind damit Symbol für das, was die Tagespflege Karben in den fünf Jahren ihres Bestehens geworden ist: ein Ort der Erinnerungen, des Zusammenseins – und der Freundschaften. Denn die zwölf Gäste, die jeden Tag in wechselnden Konstellationen betreut werden, kommen nicht „nur“, um das Pflegeangebot wahrzunehmen. „Hier ist es immer lustig, wir reden. Das hält jung“, erklärt Olaf Kühnle (82) bestimmt.
Mit vier Probegästen hat die Tagespflege der ASB Wohnen und Pflege Karben GmbH im Januar 2013 begonnen. „Seither haben wir schon mehr als 150 Senioren betreut“, erklärt Pflegerin Birgit Seeger-Kerkoff. Das damals neu erbaute Gebäude neben dem Pflegeheim beherbergt auch den ambulanten Pflegedienst des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) und die Seniorenberatung. „Damit bieten wir in Karben wirklich das gesamte Spektrum der Pflege – von der Tagespflege bis zur vollstationären Betreuung“, erklärt Einrichtungsleiter Jörg Malkemus. Auch für die Gäste hat das einen entscheidenden Vorteil: Für viele sei der Besuch der Tagespflege ein erster Kontakt zur Pflege, einige sind in den vergangenen fünf Jahren dann in die stationäre Pflege gewechselt.

Gemeinsam mit seinem Team hat der Einrichtungsleiter in den Jahren viel erlebt. „Über die vielen lustigen Geschichten, aber auch über die traurigen und wehmütigen Erlebnisse könnten wir mittlerweile ein Buch schreiben“, sagt Seeger-Kerkoff zum Jubiläum.

Tatsächlich ist der Austausch keinesfalls immer nur lustig: Als etwa ein Gast an diesem Morgen von seinem jüngsten Krankenhausaufenthalt erzählt, schießen ihm die Tränen in die Augen. „Seitdem werden die Löcher im Kopf immer größer“, sagt er kopfschüttelnd beim Frühstück.

„Kopf hoch“
Seine Sitznachbarin legt ihm den Arm um die Schultern. „Kopf hoch. Wir müssen uns auf das Schöne konzentrieren.“ Es ist diese Mischung, die für die Gäste eine wahre Bereicherung darstellt. Für die gelernte Krankenschwester und ihre Kolleginnen birgt die Mischung der Gäste durchaus Herausforderungen: Zwischen 65 und 96 Jahre sind die Gäste alt, einige verpflegen sich noch vollständig allein, andere haben bis zu Pflegegrad 4, sind also hochgradig pflegebedürftig. Wichtige Informationen – von Angehörigen, aber etwa auch den aktuellen Medikationsplan des Arztes – findet die Pflegekraft in mitgebrachten Jutebeuteln. „Das Mittagessen kommt aus der Küche des Pflegeheims, aber wir kochen immer unsere Kartoffeln selbst, jeden zweiten Tag backen wir“, erklärt Pflegekraft Elke Rachtahl. Nach Morgenkreis, Essen und Mittagsruhe wird dann gemeinsam gebastelt – passend zur Jahreszeit etwa die Osterdekoration – oder gespielt.

Arthur Schneider (81) freut sich ganz besonders auf die nächste Runde Bingo: Dafür hat er selbst gemachte Zinnfiguren als Preis mitgebracht. „Früher habe ich die selbst gemacht, heute bastele ich zusammen mit meinen Urenkeln“, erzählt er stolz. Für die anderen Gäste hat er heute eine Handvoll Figuren dabei. So haben die Senioren am Nachmittag, wenn der Bus sie wieder nach Hause bringt, nicht nur allerhand neue Geschichten im Gepäck – sondern auch ein kleines Mitbringsel von einem guten Freund.

Glücklich durch Musik

Nach dem Konzert im ASB-Heim (v. l.): Walter Haimann, Jörg Malkemus, Mona Raab (Sozialdienst) und Rotarier Jürgen Ratzinger. (Foto: pv)
Quelle: Wetterauer Zeitung vom 26.11.2018

Glücklich durch Musik
Gesungen, geschunkelt und geträumt wird einmal im Monat an einem Freitagnachmittag in der ASB-Pflegeeinrichtung im Karbener Stadtzentrum. Wenn einem beim Eintreten in das Haus bereits fetzige Klavierklänge entgegenkommen, kann davon ausgegangen werden, dass Jazzmusiker Walter Haimann in die Tasten haut und Bewohner und Gäste des Bbw-Cafés zum Singen und Schunkeln animiert.
Haimann, der jahrzehntelang als Hochschullehrer für Klavier tätig war, weiß, wie er die Senioren glücklich stimmt. Mit beliebten Stücken der Dreißiger- bis Fünfzigerjahre versetzt er seine Gäste in die Jugend zurück und leistet mit seiner Unterhaltung gleichzeitig Erinnerungsarbeit. Gesponsert werden diese Veranstaltungen bereits seit zweieinhalb Jahren vom Rotary Club Bad Vilbel. Vorstandsmitglied Jürgen Ratzinger besuchte jetzt den monatlichen Event. Einrichtungsleiter Jörg Malkemus überreichte eine von den Bewohnern gestaltete Karte und eine Kiste edler Lebkuchen und bedankte sich bei dem Rotarier für die großartige Unterstützung. Ratzinger nahm die Geschenke im Namen des Rotary Clubs freudig an und erwähnte, dass es dem Club besonders wichtig sei, für vor Ort ansässige Institutionen Gutes zu tun. Mit finanzieller Hilfe wollten die Rotarier einen Dienst an der Gemeinschaft leisten. Er selbst sei begeistert von der Atmosphäre des Hauses gewesen und habe bei Kaffee und Kuchen die nette Unterhaltung im Kreise der Senioren genossen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Mit Wolle Freude spenden

Gemeinsam häkeln und stricken die Bewohnerinnen des ASB-Pflegeheims – und freuen sich über die fertigen Kuscheltiere.
Foto und Autorin Jana Kötter
Quelle: Bad Vilbeler Anzeiger 03.05.2018

Mützen, Patchwork-Decken, Kuscheltiere: Die Handarbeitsgruppe des ASB-Altenzentrums Karben häkelt und strickt für den guten Zweck. Über ihre Spenden freuen sich Kinder- und Frauenhäuser, die Mitbewohner im Karbener Pflegeheim.

Karben. Konzentriert zieht Anna Weiser die bunte Wolle durch die Masche. Nur noch wenige Züge mit der Häkelnadel, und schon hat sie aus den orangen und blauen Knäueln vor ihr einen kleinen Schmetterling entstehen lassen. „Die Idee habe ich von einer Freundin, da habe ich mir das Muster einfach genau angeschaut und nachgehäkelt“, sagt die 90-Jährige. „Die Schmetterlinge mache ich gerne: Sie sind ein schönes kleines Projekt für zwischendurch.“

Denn in der Tat widmen sich Weiser und ihre Strick- und Häkelfreundinnen in der Regel größeren Projekten: Die Handarbeitsgruppe im Altenzentrum des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) fertigt Mützen und Schals, Decken und Sitzkissen – oder bunte Quadrate für das Häkeltipi an der Kita am Breul. Insgesamt 1200 Wollquadrate schmücken es, rund 500 stammen aus dem ASB-Pflegeheim.

„Alle unsere Projekte haben eines gemeinsam: Sie sind für einen guten Zweck“, erklärt Sylvia Juraschek. Seit vier Jahren leitet die frühere Handarbeitslehrerin ehrenamtlich die Gruppe, die sich einmal in der Woche im Bücherei-Raum trifft.

Sieben bis acht Damen sind regelmäßig dabei, Juraschek arbeitet mit oder sichtet und sortiert die zahlreichen Wollspenden von Karbenern. „Wir haben einige, die lieber stricken, andere häkeln lieber – bei unseren Vorhaben ist beides möglich.“

Auch ist den Bewohnerinnen freigestellt, ob sie lediglich ein Stündchen pro Woche in der gemeinsamen Zeit an den Projekten arbeiten oder die angefangenen Werke mit aufs Zimmer nehmen. „Ich stricke eigentlich rund um die Uhr, beim Fernsehen, im Garten, in unserer gemeinsamen Stunde“, erzählt eine Teilnehmerin.

Dabei sind es allein die gesundheitlichen Probleme, die hin und wieder Pausen nötig machen. Unisono klagen die Handarbeiterinnen über die Augen, die zunehmend Probleme bereiteten. Eine Häkelfreundin ist heute gar nur zu Besuch, weil es gesundheitlich hakt. Und auch Weiser, die die letzten Züge am Schmetterling arbeitet, ist aktuell nicht ganz fit: Die Nerven in der rechten Schulter schmerzen aufgrund einer Gürtelrose, wenn sie zu viel arbeitet. Doch ganz pausieren will sie trotzdem nicht. „Das macht doch auch Spaß! Vor allem ist es schön, wenn wir uns hier alle zusammen treffen und arbeiten.“

Eigene Wünsche
Spaß machen dann vor allem auch die fertigen Werke: Ein Teil, etwa sommerliche Sitzkissen für die Bänke oder Schmuck für den ASB-Christbaum, verschönert je nach Saison das Altenzentrum. Der Großteil der Werke geht jedoch an befreundete Institutionen: Seit Herbst handarbeiten die Bewohnerinnen für zwei Frauenhäuser in Frankfurt. Mehr als 40 Mützen, Schals, Handschuhe, Socken und Pullunder konnten bereits abgegeben werden.
Ein wichtiger Kontakt ist über Käthe Bölke zustande gekommen: Die Tochter der 89-Jährigen arbeitet in der Kinderheimat Reinhardhof in Nieder-Erlenbach. „Da haben wir jetzt im Winter Mützen und Schals hingeschickt“, erzählt die Teilnehmerin. Manchmal ist aber auch Zeit für eigene Wünsche: Die 97-jährige Leonore häkelt sich etwa gerade eine Weste.

Aktuell haben sich die Handarbeiterinnen ein neues Projekt gesucht: „Mützen und Schals sind ja jetzt erst einmal nicht mehr gefragt“, erklärt Juraschek mit einem Lachen.

Bunte Kuscheltiere
Also sollen es stattdessen Teddybären werden: Ein länglicher Rohling, der Kopf wird abgeschnürt, Arme und Beine drangenäht – und abschließend mit bunter Wolle verziert. Auch die Kuscheltiere – ein kleiner Berg häuft sich bereits auf dem Tisch – werden wieder an das Kinderheim gespendet.
Dass die von Karbener Bürgern an das Altenzentrum gespendeten Wollknäuel damit zu echter Freude werden, das wissen die Damen genau. Um die Persönlichkeitsrechte der Kinder zu wahren, dürften zwar keine Fotos gemacht werden, erklärt Käthe Bölke. „Aber meine Tochter berichtet uns, wie sehr sich die Kinder über unsere Spenden freuen.“ Auch ein Brief sei bereits angekommen, in dem sich die Kinder persönlich für die kuscheligen Geschenke bedanken. „Das ist ein sehr schönes Gefühl.“

Häkeln für einen guten Zweck

Die Seniorinnen des ASB-Pflegeheims häkeln für den guten Zweck. (Foto: pv)
Quelle: Wetterauer Zeitung vom 19.03.2018

Oft geht es lustig zu, dann ist es wieder lange still, und nur das Klappern der Stricknadeln ist zu hören. Die Rede ist von der Handarbeitsgruppe des ASB-Pflegeheims, die sich jeden Montagnachmittag unter der Leitung von Sylvia Juraschek trifft, um gesellig eine alte Leidenschaft zu zelebrieren.

Seit vier Jahren leitet die ehrenamtliche Mitarbeiterin jetzt schon die Gruppe. »Manchmal sind wir ein großer Trupp. Dann sind auch Bewohnerinnen dabei, die gar nicht Handarbeiten wollen, sondern sich an der netten Gemeinschaft erfreuen«, erzählt sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht. »Oft sind wir aber auch nur der harte Kern, und dann wird emsig gestrickt und gehäkelt.« Vieles wird für das Haus selbst produziert. Sitzkissen für die Terrassenmöbel, Eierwärmer und sogar an den Weihnachtsbäumen hängen jedes Jahr selbst gehäkelte Engelchen und Sterne.

Doch am meisten Freude haben die Seniorinnen, wenn sie sich bei sozialen Projekten engagieren können. Im Sommer 2017 spendeten sie 500 von 1200 Häkelquadrate für das Tipi der Kita am Breul, welches dort als Ort der Begegnung dient. Seit Herbst handarbeiten die Bewohnerinnen für zwei Frauenhäuser in Frankfurt. Mehr als 40 Mützen, Schals, Handschuhe, Socken und Pullunder konnten bereits an die Einrichtungen abgegeben werden.

Und auch die Kinderheimat Reinhardhof in Nieder-Erlenbach wird neuerdings von den fleißigen Handarbeitsdamen versorgt. Für alle drei Einrichtungen werden als nächstes Vorhaben Teddys und andere Schmusetiere für die Kleinsten der Häuser gehäkelt.

Wer hierfür Wolle hat und diese spenden möchte, kann sich gerne mit dem Sozialdienst der ASB Wohnen und Pflege Karben GmbH in Verbindung setzen. Telefonnummer ist die 0 60 39/­93 74 15.

Zwischen Überfüllung und Überlastung – arbeiten in der Pflege

Neujahrsempfang - Mit Märchen und Gedichten

(Foto: Ida Katnic)
Quelle: Frankfurter Neue Presse vom 13.01.2018

Fernsehmoderatorin und Märchenerzählerin Michaela Scherenberg zieht die Bewohner in mit ihren Gedichten in den Bann.
Neujahrsempfang Karben 2018
(ca. 374.2 kByte)

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