30.09.2022: ASB Wohnen und Pflege GmbH im Spagat zwischen Kostendruck und Fachkräftemangel
Lohfelden. Mit der Verabschiedung des Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetzes (GVWG) am 11. Juni 2021 gilt nun auch seit dem 01.09.2022 bei der Arbeiter-Samariter-Bund Wohnen und Pflege GmbH an den Standorten Lohfelden, Bad Emstal, Baunatal und Karben für die Pflegeeinrichtungen
eine neue tarifliche Entlohnung. Damit übernimmt die ASB Wohnen und Pflege GmbH den Mantel- und Entgelttarif des ASB Landesverbandes Hessen.
„Für uns ist die Umsetzung der tariflichen Bezahlung, noch immer inmitten der Corona Pandemie, ein organisatorischer und wirtschaftlicher Kraftakt“, führt Geschäftsführer Lars Peter aus. Dennoch sei dies ein richtiger und wichtiger Schritt, um dem bestehenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Es sei an der Zeit, die Attraktivität der Pflegeberufe sowie weiterer Berufsgruppen zu steigern, z. B. durch ein 13. Monatsgehalt oder attraktive Zuschläge. „Mit der Umstellung setzen wir nicht nur die gesetzlichen Vorgaben um, sondern leisten unseren Beitrag zu einer fairen Entlohnung bei einer 38,5 Stunden Woche“
ergänzt Peter weiter. Die Pflegebranche befindet sich derzeit in einer schwierigen Situation. Neben dem Mangel am Personalmarkt, gestiegenen Lohnkosten und dem Auslaufen des Pflegerettungsschirms tragen unter anderem auch die explodierenden Energiepreise zu einer enormen Steigerung der Kosten für die Pflegeeinrichtungen bei. „Daher sind wir bereits im Sommer mit Bewohner:innen, Angehörigen und gesetzlichen Vertretern in Kontakt getreten, um alle Beteiligten über steigende Heimkosten zu informieren“, ergänzt Andrea Roth, ebenfalls Geschäftsführerin der ASB Wohnen und Pflege GmbH. Für viele bedeute das eine kaum verkraftbare Erhöhung der Kosten für ihren Heimplatz. „Für uns ist es allerdings selbstverständlich, neben einer fairen Entlohnung unseres Personals auch unseren Bewohner:innen und deren Angehörigen beratend zur Seite zu stehen“, ergänzt Roth.
Damit Pflege im Alter bezahlbar bleibt, sind nachhaltige Lösungen auch seitens der Politik und der Pflegekassen zwingend notwendig. Ebenso müssen langfristige Bedingungen entstehen, unter denen es gelingt junge Menschen für eine Ausbildung und einen Berufsweg in der Pflege zu begeistern.